Kränkungen in Beziehungen sind unsichtbare Bedrohungen für die Partnerschaft
Beziehungen sind lebenswichtig für uns Menschen. Sie können uns beflügeln, beglücken, Freude und Zufriedenheit schenken und uns helfen, die Höhen und Tiefen des Lebens zu meistern, oder kränken und uns Wunden zufügen.
Was und wie können Beziehungen uns kränken?
Beziehungen bestehen aus Menschen mit ihren Lebensgeschichten und Prägungen.
- Was nehmen die Beteiligten in Beziehungen wahr?
- Und wie bewerten oder interpretieren sie ihre Wahrnehmung?
Hat jemand in der Vergangenheit häufig Ablehnung und Ignoranz erlebt, kann er eine starke „Antenne“ entwickeln, die es ihm ermöglicht, bestimmte Aktionen, Reaktionen und Worte der anderen auf sich persönlich zu beziehen und sich gekränkt zu fühlen.
Unabhängig von Absichten des Gegenübers kann selbst ein einfacher Kommentar, eine Mimik oder Geste als Angriff wahrgenommen werden.
Gefühle der Kränkungen in Beziehungen tun weh und rauben uns die Ruhe. Und noch dazu können wir uns selbst durch verzerrtes Selbstbild und negative Glaubenssätze kränkend behandeln.
Die häufigsten negativen Überzeugungen:
- Nicht gut genug zu sein.
- Sich abgelehnt fühlen.
- Anderen recht machen zu müssen.
- Nicht dazu gehören.
- Sich mit anderen vergleichen.
- Ich darf keinen Fehler machen.
- Ich bin nicht liebenswert.
- Ich muss immer perfekt sein.
- Ich darf niemandem mit meinen Bedürfnissen belasten.
Diese Glaubenssätze können dazu führen, dass wir uns selbst in einem negativen Licht sehen und in Beziehungen kränkend reagieren. Es ist wichtig, sich dieser Überzeugungen bewusst zu werden, um aktiv an unserem Selbstbild und unseren Beziehungen zu arbeiten.
Was tun? Praktische Tipps und Impulse
Kommt dir solche Situationen bekannt vor?
Es ist wichtig, aktiv etwas zu unternehmen. Hier sind einige Strategien, die dir helfen können, mit den Gefühlen der Kränkungen umzugehen und deine Beziehung zu stärken:
- Selbstreflexion: Nimm dir Zeit und denke nach: Was habe ich gehört oder gesehen, das mich gekränkt hat? Welche Erinnerungen sind in mir wachgerüttelt? Kenne ich ähnliche Situationen aus der Vergangenheit?
Durch Selbstreflexion kannst du besser verstehen, welche Prägungen und Muster in dir wirken oder dich triggern. Das hilft dir, deine Emotionen besser einzuordnen und die Verantwortung für dein Wohlbefinden zu übernehmen.
Akzeptanz ist der erste große Schritt zur Veränderung.
… - Offene Kommunikation: Hinterfragen oder Nachfragen stoppt die Interpretation und schafft Klarheit. Sprich offen mit deinem Partner über deine Gefühle. Frage und kläre, was er oder sie meint, um Missverständnisse zu vermeiden.
Missverständnisse sind oft das Ergebnis unklarer Kommunikation. Sei mutig und drücke in Ich-Form aus, welche Worte dir weh tun. Mit ehrlicher und respektvoller Mitteilung, wie bestimmte Worte oder Handlungen dich beeinflussen, hilfst du deinem Partner / deiner Partnerin, dich besser zu verstehen. Offene, ehrliche und respektvolle Gespräche stärken das Vertrauen und die Nähe in eurer Beziehung.
… - Grenzen setzen: Kennst du deine Grenzen? Kannst du sie gut bewahren? Weiß dein Partner oder deine Partnerin auch, wo diese liegen?
Es ist wichtig, genau zu wissen, was du tolerieren kannst und was nicht. Erkenne, welche Verhaltensweisen, welche Worte dich verletzen oder triggern. Kommuniziere sie deutlich und lass deine Grenzen nicht überschritten werden.
Grenzen helfen dir, dich emotional zu schützen und fördern ein respektvolles Miteinander. Sie sind auch ein Wegweiser für deinen Partner oder deine Partnerin, worauf er oder sie achten soll.
Weitere hilfreiche Tipps für den Umgang mit Kränkungen
- Selbstfürsorge: Mach es zu deiner Gewohnheit: Innehalten, tief durchatmen und den ersten Impuls stoppen. So findet Stress keinen Platz mehr bei dir.
Rituale sind hilfreich: Regelmäßige Atemübungen, Körperbewegungen wie Joggen, Tanzen, Brain Gym, Energie Dance usw.
Beruhige deinen gekränkten inneren Anteil! Auch das Führen eines Tagebuchs kann helfen: Welche Ereignisse haben bestimmte Gedanken ausgelöst? Wie hast du es geschafft, diese Gedanken zu beruhigen und in die richtige Bahn zu lenken?
Deine „Gedankenfabrik“ gehört dir und ist verantwortlich für die Gefühle, die entstehen. Selbstsorge versetzt dich in die Lage, selbstwirksam Einfluss zu nehmen und deine inneren Ressourcen zu stärken => Resilienz.
… - Vergebung: Ist es möglich, zu vergeben und die Wiederholung des verletzenden Verhaltens zu verbieten? Ja!
a. Verstehe deine schmerzhaften Gefühle und beruhige sie.
b. Setze eine klare Grenze, zeige Bereitschaft, das kränkende Verhalten zu vergeben und eine Wiederholung zu verbieten.
c. das auch klar ausdrückst.
In diesem Zusammenhang kann Vergebung helfen, den emotionalen Ballast abzubauen und den Raum für eine gesunde Beziehung wiederherzustellen.
Das Gefühl, gekränkt zu sein, ist ganz normal
Wir möchten in unseren Beziehungen gerne gesehen und anerkannt werden. In guten und verständnisvollen Beziehungen fühlen wir uns gut und glücklich. Wichtig ist, sich nicht von Kränkungen überwältigen zu lassen. Arbeiten wir aktiv an unseren Gefühlen der Kränkung, um ein gesundes und erfüllendes Beziehungsleben zu führen.
Wie gehst du mit Kränkungen in deinen Beziehungen um? Hast du eigene Strategien oder Erfahrungen, die du teilen möchtest?
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PS: Möchtest du dich selbst verstehen und dir selbst schnell auf die Spur kommen?