Kennst du deine Grenzen? Kannst du sie setzen? Kannst du dich abgrenzen, nein sagen?
Grenzen setzen zu können, setzt die Selbsterkenntnis und Selbstliebe voraus.
Ist es egoistisch, Grenzen zu setzen, Nein zu sagen?
Ja!
Wir brauchen eine gesunde Portion Egoismus für unser Wohlbefinden und das verhindert Burnout.
Selbstliebe hilft, uns selbst für die wichtigste Person in unserem Leben zu halten, uns von Glaubenssätzen und Blockaden zu befreien.
Wie können wir für andere liebevoll aber selbstbestimmt da sein, ohne uns selbst lieb zu haben? Kein Opfer und auch kein Täter!
Ist es verletzend, sich abzugrenzen? Macht es unbeliebt? Ist es unhöflich oder nicht sexy?
Ich denke ja!
Wer hört schon gerne Nein? Vorausgesetzt wir haben es gelernt.
Das Nein ist wie ein Stoppschild, das negative Assoziationen hervorruft.
Das haben wir als Kind gelernt. Wir waren damals hilflos, machtlos und abhängig von unserer Eltern / unseren Bezugspersonen, lernten die Liebe auf Bewährung und hatten Angst, nein zu sagen, Angst vor dem Liebesentzug, vor Strafe.
Außerdem Kinder können es nicht ertragen, ihre Eltern zu verletzen, zu enttäuschen, zu verärgern. Das kann Schuldgefühle und schlechtes Gewissen veranlassen.
„Grenzen setzen“ und „Nein sagen“ rufen Ängste hervor. Angst vor
- Verletzung der anderen, Schuldgefühle, Liebesentzug
- Ablehnung, Zurückweisung, Konflikt, Verlassenheit
- Verurteilung und Beurteilung, schlechtem Gewissen…
Es gibt Menschen, die es allen recht machen wollen und dabei verlassen sie sich selbst. Sie überfordern sich selbst, um anderen Gefallen zu tun (Helfersyndrom), haben kein Mitgefühl für sich selbst, sind selbstlos und können keine Grenzen setzen. Sie fühlen sich oft ausgenutzt und nicht verstanden.
Wer nicht Nein sagt, kann auch nicht Nein hören.
Meine Hypothese: Kein Mensch ist selbstlos (altruistisch), zumindest nicht ohne Grund. → Selbstverleugnung statt Selbstachtung. Doch es gibt Menschen, die sich bis zu Selbstlosigkeit aufopfern (wie oben beschrieben), um das zu bekommen, was sie sich selbst nicht geben können. Sie brauchen das Gefühl, gebraucht zu werden. Das schenkt ihnen vorübergehend einen Hauch vom Selbstwertgefühl, von Liebe und Anerkennung.
Wir Menschen sind gesellige Wesen und haben viele Bedürfnisse:
- Verbundenheit: Liebe, Zugehörigkeit und Freundschaft
- Wertschätzung, Anerkennung, Bestätigung
- Sicherheit, Geborgenheit
- Existenzbedürfnisse
- Selbstverwirklichung
Wir sind bestrebt zur Selbsterhaltung, Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung:
- unsere Bedürfnisse zu befriedigen,
- Wünsche zu erfüllen,
- Sehnsüchte zu realisieren.
Da sind wir wieder bei unserem Selbst, beim #Lumly.
Das Unbewusste und dessen Kern, das SELBST, nenne ich #Lumly.
Unser #Lumly kann Geschichten erzählen…
…Geschichten über alles, was er erfahren, erlebt und gelernt hat – angefangen ab 4. -5. Woche im Mutterleib. Daher auch der Name „emotionales Erfahrungsgedächtnis“!
Metapher für unsere gesammelten (Lebens)Erfahrungen, Ausprägungen von der Kindheit, Bedürfnisse – ach ja, hinter jedem Bedürfnis steckt ein Gefühl:
- Persönlichkeitsanteile
- innere Kinder, inneres Team
- innere Stimmen, innere Familie
Stell dir mal vor, wie viele wir sind! Und egal, wo wir uns befinden, in welcher Situation, mit wem, beruflich und privat, in der Liebe und in anderen Beziehungen: Unser Verhalten (Handeln) entsteht aus unserem SELBST heraus. Wir sind unser beständiger Begleiter – immer und überall, lebenslang.
Wir sind viele. Lernen wir uns selbst
- kennen (Selbsterkenntnis)
- lieben – bedingungslos ohne „Wenn und Aber“ (Selbstliebe)
- verstehen, schützen und ihre Bedürfnisse befriedigen, ihre Wünsche erfüllen.
Sorgen wir gut für uns, seien wir eine gute Führungskraft für unser inneres Team, oder gute Eltern für innere Kinder. Das führt zum Selbstwachstum, zu mehr Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl… → Das ist das wahre Glück in uns SELBST, die wahre Freiheit, Zufriedenheit, Gelassenheit, Leichtigkeit und Lebensfreude. So können wir uns selbst heiraten ♥ 🙂
Wollen wir unsere Grenzen suchen?
Unsere Entscheidung aus Liebe zu uns selbst: Eine Entdeckungsreise in die Innenwelt
- Wer bin ich wirklich?
- Welche (intrinsische) Bedürfnisse treiben mich an? Warum tue ich, was ich tue oder nicht tue?
- Was brauche ich? Wonach sehne ich mich? Was kann ich, was überfordert mich? Stärken und Schwächen
- Wie sorge ich für mich, baue den Stress ab, steigere Leichtigkeit und Lebensfreude?
- Wo sind meine Grenzen – auf allen Ebenen: Körper, Seele, Leistungen, Beziehungen, Zeit, usw.?
Grenzen setzen = Werte verteidigen.
Du erlaubst dir:
- Dich gelassen abzugrenzen, Nein zu sagen, einen Wunsch oder eine Bitte abzuschlagen ohne Schuldgefühle und schlechtes Gewissen zu haben
- Schützende Freiräume zu schaffen: für die Beziehung zu dir selbst (Eigenliebe und persönliche Entwicklung), zum Partner und zu anderen
- zwischen Nähe und Autonomie Balance herzustellen
- Dir Zeit zu nehmen, Pause zu machen, wann du sie brauchst.
- und vieles mehr. Was fällt dir noch ein?
So hat dein inneres Team (deine inneren Kinder) Vertrauen in dir, in deine Führungskraft und kann sich auf dich verlassen. Dein inneres Team (innere Kinder) fühlt sich sicher geschützt, geliebt und gut versorgt.
Bring Schwung in deinen Beziehungen
… in der Beziehung zu dir selbst und zu anderen.
Nichts bleibt stehen und du auch nicht. Offenheit, Bereitschaft und Flexibilität tragen dich durch die Veränderungen im Leben – bewusst und unbewusst – deine Grenzen ändern sich auch. Immer am Ball bleiben und überprüfen, wo du jetzt stehst.
→ Oberstes Gebot: Selbstliebe:
Aufmerksam und achtsam Körpersignale wahrnehmen und ihnen vertrauen. Du kannst durch Körpergefühle / Körperempfindungen deine eigene Grenzen erkennen, respektieren und verteidigen.
Metaphorisch heißt das,
- den inneren Kindern / dem inneren Team Raum und Sicherheit zu gewähren
- sie wichtig zu nehmen, ihnen zuzuhören, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und zu befriedigen
- das wiederum bedeutet, immer bei sich selbst bleiben. Das steigert dein Selbstbewusstsein, Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen…
→ Von dir zurück zu dir:
„So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“
Betrachte dich und deinen Partner in deiner Partnerschaft.
Kennt jeder seine Grenzen? kann jeder Grenzen setzen, sich abgrenzen und Nein sagen?
Die Partner haben unterschiedliche Persönlichkeiten, Bedürfnisse und dementsprechend unterschiedliche Grenzen. Zum Beispiel ein Partner braucht mehr Nähe, der andere mehr Freiraum. Sie tun sich selbst und ihrem Liebesglück Gutes, Tacheles miteinander zu reden und bestimmen, wie weit ja und dann nicht mehr weiter. Ein Stopp-Schild kann auch hilfreich sein.
Was in der Partnerschaft besonders häufig vorkommt…
…sind die Grenzüberschreitungen.
Grenzüberschreitungen sind respektlos, tun Körper und Seele weh, verletzen die Würde der Partner! Meiner Meinung nach gehören dazu:
- Vorwürfe und Schuldzuweisungen
- der Versuch, den anderen zu ändern
- Keine Freiräume respektieren
- emotionale Erpressung – Liebesentzug
- starre Selbstbestimmung, mangelnde Rücksicht auf Bedürfnisse des Gegenübers
- eigene Grenzen nicht kennen und Grenzen des Partners nicht akzeptieren
- selbst nicht nein sagen und kein Nein verkraften oder zulassen
- fehlende Wertschätzung in der Kommunikation
Grenzen setzen – stoppen – Klartext reden
Wie glücklich werden die Paare in ihrer Partnerschaft, in der sie Klartext miteinander reden, sich gegenseitig darüber informieren, was sie brauchen, was sie stört, was darf sein und was darf nicht sein, wo ihre Grenzen sind.
In so einer Partnerschaft
- bleibt die Würde der Partner bewahrt,
- kommen kaum Missverständnisse vor, auch weniger Stress und Ärger.
- In ihrer Liebesbeziehung ist trotz Zweisamkeit Selbstbestimmung und Entscheidungsfreiheit gegeben.
- Wertschätzung und Respekt gehören zu ihren Persönlichkeiten und zu ihrem Alltag. Jeder Partner weiß, die Selbstverantwortung zu schätzen.
- Die Kommunikation geschieht auf gleiche Augenhöhe, da sie Vereinbarungen getroffen haben, Informationen über ihre Wünsche und Bedürfnisse… ausgetauscht haben.
Herzlichst mit besten Wünschen für dich
Soheila
„Wer einem Menschen dazu verhilft, mit seinem innersten Wesen in Kontakt zu kommen, schenkt ihm einen Kompass für das ganze Leben.“ Julius Kuhl
PS: Auch ich musste lernen, Grenzen zu setzen. Seitdem geht es mir viel besser, habe viel mehr Zeit für mich selbst und für das, was mir wichtig ist. Es kommt immer noch schon mal vor, dass ich selbst meine Grenzen überschreite. Übung macht den Meister 🙂