Aufmerksames Zuhören für eine gelingende Kommunikation
Die Kunst des liebevollen, aktiven und empathischen Zuhörens gehört zu einem guten Gespräch, zu einer gelingenden Kommunikation. Und das können leider wenige Menschen.
Das gilt auch manchen BeraterInnen, Coachs & Co., die mehr von ihrem eigenen Wissen ausgehen.
Wer sagt was? Wer hört was?
„Wenn ich als Mensch etwas von mir gebe, bin ich auf vierfache Weise wirksam.
Jede meiner Äußerungen enthält vier Botschaften gleichzeitig“
Warum ist das Zuhören so wichtig in Beziehungen, in der Partnerschaft?
Beim Reden teilst du dich mit. Dabei wünschst du dir aufmerksames und empathisches Zuhören und Verstehen deines Partners oder deines Gegenübers, was in dir vor sich geht.
Beim aktiven Zuhören erfährst du über deinen Partner. Du hörst ihm mit Herzen zu (Hinhören) und willst verstehen, was in ihm vor sich geht, welche Bedürfnisse, Wünsche, Interessen und Vorlieben er hat. Du fragst nach, ob du ihn richtig gehört und verstanden hast. Mit dem aufmerksamen Zuhören bringst du Respekt und Wertschätzung deinem Partner/deinem Gegenüber entgegen.
Eine der größten Herausforderungen in zwischenmenschlichen Beziehungen ist die Kommunikation – vor allem in der Partnerschaft.
Hilft es dir, andere für deine Gefühle verantwortlich zu machen?
Ich höre oft die Klage der Paare in meiner Praxis. Sie verschieben die eigene Verantwortlichkeit auf andere zu. Mag sein, dass es erst eine kleine Erleichterung hervorruft. Die Frage ist nur: Wie lange verweilt diese Erleichterung bei uns? Und wobei ist das hilfreich?
Hast du schon mal gehört? Die gängig Vorwürfe und Schuldzuweisungen:
- „Du hörst mir NIE zu, verstehst mich nicht!!!“
- „Du liebst mich nicht genug, sonst hättest du…“
- „Wir können nicht miteinander reden.“ „Du bist nicht konfliktfähig.“
- „Du hast NIE Zeit für mich.“ „Du kümmerst dich NIE um mich“
- „Du machst mich verrückt, ärgerst mich IMMER!“
- „Ich kann es Dir NIE recht machen! Du meckerst IMMER”,
- „Du nimmst mich nicht ernst, respektierst mich NIE“,
- „Du vergisst IMMER alles!“
Welche Gefühle könnte dein Partner haben, wenn du ihn für dein Wohlergehen verantwortlich machst?
Ein Gefühl von
- Machtlosigkeit,
- Hilflosigkeit?
- Opfer-sein?
Wie reagiert er dann aus diesen Gefühlen heraus?
- Fluchen wie ein verletzter Löwe?
- Sich zurückziehen wie eine beleidigte Leberwurst?
„Beklage dich nicht über die Dunkelheit. Zünde eine Kerze an.“
Konfuzius
Ein sehr übler Vorwurf vieler Frauen ist: „Ständig muss ich mich um dich, um dies und jenes kümmern. Und wenn ich mal Probleme habe, bist du nie für mich da.“
Gleichzeitig haben viele Frauen die Erwartung „Spüre, dass etwas nicht stimmt. Lies in meinen Augen, was los ist.“
Oder es setzt sich die Überzeugung durch:
„Mein Partner/meine Partnerin muss sich ändern…”
Diese Frauen können schwer „NEIN“ sagen und wer Nein sagen kann, kann auch kein „NEIN“ vertragen.
Wer immer helfen will, ohne darum gebeten zu werden, sollte sich fragen:
-
- Warum will ich helfen?
- Was habe ich davon, welche Absicht steckt dahinter?
- Welchen Preis dafür nehme ich in Kauf?
- Wie fühle ich mich danach?
- Ausgenutzt? Opfer?
Eins steht fest: Andere Menschen kannst du nicht ändern. Nur dich selbst.
Beim Reden und Zuhören ist das eigene Selbst (das Unbewusste) aktiv.
Das Selbst ist der Sitz unserer Lebenserfahrungen, Werte, Überzeugungen, Einstellungen, Emotionen, Motive … Motive sind Beweggründe und treibende Kraft für das Verhalten. Das ist die Macht des Unbewussten, die uns leitet. So wie wir zu unserem Selbst stehen, so gestalten wir unsere Beziehungen unbewusst aus Mustern heraus.
Manche Situationen, Mimik, Gestik (Körpersprache), Worte und Ereignisse kommen unserem Selbst bekannt vor – wie ein Déjà-vu-Erlebnis. Sie erinnern uns vielleicht an ähnliche Situationen aus der Vergangenheit – an positive wie negative. Erinnerungen aus der Vergangenheit werden wachgerüttelt, die von uns erst einmal nur als unbestimmte Emotion wahrgenommen werden.
Welche Erfahrungen, Haltungen und Einstellungen (Muster) hat dein Selbst (dein Lumly)?
Du tust dir und deinen Beziehungen Gutes, zu erkennen:
- wer du bist, wie du tickst, welche Beziehungs-, Denk- und Verhaltensmuster du hast,
- welche inneren Kräfte dich antreiben. Dein inneres Team und seine Motive sind an der Kommunikation beteiligt.
- Wie, in welcher Art und Weise du mit dir (innerer Dialog) und mit anderen redest.
Wie gut kennst du dich und dein inneres Team?
Die Selbsterkenntnis hilft dir, dich selbst und den anderen besser zu verstehen, zu erspüren, was beim Gespräch in diesem Augenblick vor sich geht, warum du in bestimmten Situationen so reagierst, wie du es tust.
Hol dir eine fundierte Erkenntnis über deine Person und erreiche Veränderungen maßgeschneidert auf deiner Persönlichkeit: Persönlichkeitsdiagnostik
13 praktische Tipps für besseres Zuhören für eine angstfreie, wertschätzende und gelingende Kommunikation
Halte dich daran und du wirst die eingefahrenen Verhaltensmuster nachhaltig ändern.
Tipp Nr. 1: Innehalten, spontane Impulse stoppen
Halte Inne, bevor du reagierst. Hör deinen eigenen inneren Stimmen zu! Höre zu, was deine Bauchgefühle dir sagen! Eigene Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse wahrnehmen und sie in ICH-Botschaften Tacheles ausdrücken.
Tipp Nr. 2: VW-Regel
©Manfred Prior: VW-Regel: „Vorwürfe in Wünsche umwandeln.“
©Virginia Satir: „Vorwürfe sind schlecht formulierte Wünsche“
Du – nur du allein – bist verantwortlich für deine Gedanken und Gefühle, für dein eigenes Handeln. Kümmere dich um deine Bedürfnisse, wandele Vorwürfe und Schuldzuweisungen in Wünsche um!
Stoppe unerwünschte Automatismen und entwickele neue Handlungs- und
Verhaltensmuster, die dir selbst dienen!
Tipp Nr. 3: Ich-Botschaften
Ich-Botschaften anstatt Du-Botschaften!
Wünsche in Ich-Form äußern statt zu nörgeln oder zu warten, bis er von sich aus etwas unternimmt. Da könntest du vor Zorn /Wut in dir kochen, warum er nie darauf kommt, was du brauchen könntest. Folge: Du würdest Frust und Enttäuschung erleben.
Tipp Nr. 4: Tacheles reden
Rede Tacheles: Sag es wohlwollend, was du willst, was dich stört. Sag nicht was der Partner können muss (keine Vorschriften). Sag einfach was dich stört: zum Beispiel: „Das stört mich, wenn deine Sache rumliegen.“
Tipp Nr. 5: Bitten und nicht fordern + Danken
Verlangen oder fordern lässt keinen freien Raum zum freien Entscheidung. Dein Gegenüber tut das vielleicht oder rebelliert. Bitten und Danken hat andere Qualität beim Kommunizieren. Nicht wahr? 🙂
Auch positives Feedback gehört dazu, wie es bei dir gewirkt hat, was er / sie getan hat.
Hast du das Bedürfnis, von deinem Partner umarmt zu werden? Bitte ihn darum und gib Feedback, wie es für dich war/ist.
„Bitte nimm mich in Arm.“, „Danke, das tut mir gut.“
Nichts ist selbstverständlich!!! Denken wir an Geben und Nehmen.
Tipp Nr. 6: achtsame Körpersprache
Achte auf deine Mimik, Gestik (Körpersprache)! Würdest du deinem Partner glauben, wenn er mit Grimasse, geballten Faust und hochgezogenen Schulter ohne Augenkontakt dir sagen würde „Ich liebe dich so sehr…, ohne dich kann ich nicht mehr leben.“?
Tipp Nr. 7: Wie sagst du das, was du sagen willst?
Achte auf deine Wortwahl und deinen Tonfall: der Ton macht die Musik
Tipp Nr. 8: keine Verallgemeinerung
Bleib im Hier und Jetzt! Konkrete Situation und konkretes Verhalten ansprechen, nicht pauschalisieren oder verallgemeinern: „immer, nie“
Tipp Nr. 9: aktives Zuhören, Hinhören
Hör achtsam, aufmerksam, geduldig und empathisch zu. Beim Zuhören geht es um das Selbst des Gegenübers und nicht um dich.
Versuch es zu vermeiden, tagtäglich ständig zwischen Tür und Angel über Probleme zu reden, was nicht funktioniert oder wie furchtbar unordentlich der andere ist.
Sehr wichtig: Probleme brauchen Raum, Zeit und aufmerksames Zuhören, empathisches Hinhören: Paar-Rat
Tipp Nr. 10: Regeln zum Streiten aufstellen
Regeln zum Streiten aufstellen! Zum Beispiel gelbe und rote Karte wie beim Fußball:
Die Gelbe Karte ist eine Verwarnung des Schiedsrichters an einen Spieler… Wikipedia
Eine Klientin hatte die rote und gelbe Karte immer bei sich gehabt. Sie hat das auch in ihrem Beruf benutzt 🙂
Tipp Nummer 11: Fragen und nicht interpretieren
Nicht vermuten oder interpretieren, was er meinen könnte. Fragen stellen!
Wiederhole was du gehört hast. Nachfragen: Habe ich dich richtig verstanden?
Tipp Nummer 12: Ausdruck
Treffe keine Vorhersagen: Beispiel: „Es bringt nichts, mit ihm über meine Gefühle zu reden. Er hört mir sowieso nie zu“
Thema ansprechen, Informationen geben, sich mitteilen.
Tipp Nummer 13: kein Machtkampf
Füreinander und Miteinander sein statt Machtkampf, Rechtfertigung und Schuldzuweisungen. Durch wohlwollendes Verstehen und aktives Hinhören erfährst du, welche Bedürfnisse sich gerade bei dir und bei deinem Partner / deiner Partnerin melden,
Vergiss nicht: Männer ticken anders als Frauen.
Männer haben andere Wahrnehmung und reden weniger über ihre Gefühle als Frauen.
Kennst du die Bücher von Allan und Barbara Pease?
- „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ und
- „Warum Männer lügen und Frauen Schuhe kaufen“
Du bist Gestalterin deiner Beziehung. Du hast Einfluss auf deine Beziehung.
Was willst du selbst bewirken?
Ergreife Initiative für Befriedigung deiner Bedürfnisse.
Warte nicht, agiere aktiv und handele selbstbestimmt mit Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten.
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Herzlichst mit besten Wünschen für dich
Soheila
Irrtum, das Leben studiert 🙂
LOL ANGEBLICH DEUTSCH STUDIER´T
JO DA SIND RECHTSCHREIBFEHLER DU OMA
Danke dir mein Sohn für deine Adler-Augen!