12 Tipps-Paarkommunikation für eine glücklichere Beziehung
Kennst du diese typischen Kommunikationsfallen, die wir alle ab und zu erleben wie zum Beispiel Du-Botschaften?
Thomas Gordon hat sie in seinen “12 Kommunikationssperren” identifiziert und bietet uns einen Weg, wie wir effektiver miteinander sprechen können.
Wenn es um Kommunikation geht, sind wir oft in alten Gewohnheiten gefangen.
Thomas Gordon, ein US-amerikanischer Psychologe und Pionier im Bereich der zwischenmenschlichen Kommunikation entwickelte das Gordon-Modell der effektiven Kommunikation. Er identifizierte bestimmte Kommunikationssperren, die den Dialog erschweren können. Diese Kommunikations-Verhinderer hindern uns daran, wirklich effektiv zu kommunizieren. Schauen wir uns jede Sperre an und wie wir sie überwinden können.
Die 12 Kommunikationssperren: Was stattdessen?
Lösungen für eine bessere Verbindung.
1. Befehle
Befehle können dazu führen, dass sich der Gesprächspartner kontrolliert fühlt, was eine offene und gleichberechtigte Kommunikation erschwert.
Statt Befehle zu erteilen, lieber Wünsche und Bedürfnisse klar ausdrücken und um Zusammenarbeit bitten.
Gordon sagt: „Kooperation ist der Schlüssel.“
2. Drohungen
Drohungen erzeugen Druck und Ängste, was eine Atmosphäre der Unsicherheit schafft und den anderen dazu bringen kann, sich defensiv zu verhalten.
Anstatt mit Strafen zu drohen, lieber konstruktive Konsequenzen anbieten, die auf Handlungen basieren.
Gordon betont: “„Konsequenzen sollten lehrreich und nicht bestrafend sein.“
3. Moralische Urteile
Wenn jemand sagt: „Dein Problem ist, dass…“ oder „Du bist jetzt einfach überfordert…“ Solche Aussagen können als kritisch, beschämend oder urteilend wahrgenommen werden und den Partner / die Partnerin in die Defensive drängen. Dies kann zu einem Gefühl der Bedrohung oder Bloßstellung führen, was die Kommunikation erschwert und zu einem Rückzug des Gesprächspartners führen kann.
Moralische Urteile können das Gefühl der Akzeptanz beeinträchtigen und dazu führen, dass sich der andere rechtfertigen oder zurückziehen möchte.
Anstelle von Werturteilen lieber Konzentration auf konkrete Verhaltensweisen.
Gordon erinnert uns daran: „Wir können die Handlungen beurteilen, aber nicht den Menschen.“
4. Sagen, was man fühlt, anstatt zu fragen
Statt den anderen zu verstehen, fokussiert sich diese Vorgehensweise nur auf die eigenen Gefühle, was den Dialog einseitig machen kann.
Anstatt den anderen zu befragen, lieber klare Ich-Botschaften zu verwenden, um eigene Gefühle auszudrücken.
Gordon betont: „Teile deine Gefühle offen, anstatt sie zu verbergen.“
Bist du bereit, deine Kommunikationsfähigkeiten auf eine neue Ebene zu heben und tiefere Bindungen zu schaffen? Melde dich für den Workshop an:
Viele Paare genießen Nähe und Vertrauen – und bei euch? Fühlt ihr euch entfremdet?
5. Sagen, was der andere fühlt, anstatt zu fragen
Das Vermuten von Gefühlen kann zu Missverständnissen führen und den anderen daran hindern, seine eigenen Emotionen zu teilen.
Stattdessen offene Fragen stelle. Sie ermöglichen es dem anderen, seine Gefühle auszudrücken.
Gordon sagt dazu: „Fragen eröffnen den Raum für Verständnis.“
6. Sich rechtfertigen
Sich ständig zu rechtfertigen, kann dazu führen, dass der Fokus auf Verteidigung liegt, anstatt auf dem konstruktiven Austausch von Ideen.
Es ist wichtiger, ehrlich über unsere Gefühle zu sprechen, anstatt uns zu verteidigen.
Gordon ermutigt dazu: „Teile deine Gefühle ohne Angst vor Ablehnung.“
7. Loben – Beruhigen, trösten, Mitleid zeigen
Übermäßiges Lob kann als manipulativ wahrgenommen werden und die Echtheit der Kommunikation beeinträchtigen. Anerkennung und Wertschätzung sind wichtig. Entscheidend ist, es ohne Manipulation zu tun.
Gordon rät: „Sei aufrichtig in deinen Lobpreisungen, ohne Erwartungen.“
Was noch dazu führt, dass sich der Partner / die Partnerin nicht wirklich verstanden oder nicht genug ernst genommen fühlen kann:
- Das wird schon wieder. Du bist stark, du schaffst das.
- Andere haben es viel schlimmer als du / Es gibt Schlimmeres im Leben.
- Mach dir nicht so viele Gedanken darüber.
- In ein paar Tagen wirst du darüber lachen.
- Es gibt Schlimmeres im Leben.
8. Sarkasmus
Sarkasmus kann leicht falsch verstanden werden und zu Missverständnissen führen, da der tatsächliche Ton nicht immer klar ist.
Klare und direkte Kommunikation ist effektiver als sarkastische Untertöne.
Gordon erklärt: „Sarkasmus kann oft missverstanden werden, also sei klar.“
9. Ironie
Ähnlich wie Sarkasmus kann Ironie missverstanden werden, da sie oft eine nicht wörtliche Bedeutung hat.
Vermeide Ironie und kommuniziere stattdessen klar und direkt.
Gordon betont: „Direkte Kommunikation verhindert Missverständnisse.“
10. Fragen mit „Warum?“
„Warum?“-Fragen können defensiv wirken und den Eindruck erwecken, dass der andere sich rechtfertigen muss.
Statt „Warum?“-Fragen zu stellen, lieber offene Fragen, um Verständnis zu fördern.
Gordon sagt: „Offene Fragen eröffnen den Dialog.“
11. Verharmlosen* Siehe u.!
Verharmlosen von Problemen kann zu Unterbewertung von Anliegen führen und die Ernsthaftigkeit von Themen ignorieren.
Diese Äußerungen könnten den Eindruck erwecken, als würden sie die Emotionen des anderen relativieren oder bagatellisieren.
Probleme sollten nicht heruntergespielt werden. Klare Aussagen sind entscheidend.
Gordon erinnert uns daran: „Verharmlosung verhindert die Lösung von Problemen.“
12. Eigenes Wissen, Ratschläge und Lösungen aufdrängen
Das zwanghafte Aufdrängen von eigenen Ideen kann den Eindruck erwecken, dass andere Perspektiven nicht geschätzt werden.
Aktives Zuhören und respektvolles Eingehen auf die Bedürfnisse anderer fördern bessere Kommunikation.
Gordon sagt: „Höre aktiv zu, bevor du Ratschläge gibst.“
Es ist nie zu spät, unsere Kommunikationsgewohnheiten zu überdenken und Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern.
Indem wir uns der 12 Kommunikationssperren bewusst werden und aktiv an alternativen Verhaltensweisen arbeiten, können wir nicht nur Missverständnisse vermeiden, sondern auch unsere Beziehungen stärken.
Kommunikation ist der Schlüssel zu erfolgreichen Beziehungen.
Hast du weitere Tipps oder Gedanken zu diesem Thema? Teile sie und hinterlasse gerne einen Kommentar!
Ich hoffe, das hilft!
Herzlichst
Soheila
Verharmlosen*
Beispiele für Verharmlosen oder Bagatellisieren in der Paarkommunikation:
Konflikte:
- Verharmlosend: Es war nur ein kleiner Streit. Lass uns das vergessen.
- Bagatellisierend: Jede Beziehung hat mal ihre Höhe und Tiefe. Das ist normal.
Vernachlässigung:
- Verharmlosend: Ich war nur beschäftigt und ist nicht so, als ob ich dich ignoriert hätte.
- Bagatellisierend: Du weißt doch, wie viel Arbeit ich habe. Ein paar Tage ohne viel Kontakt sind doch kein Problem.
Unsicherheiten:
- Verharmlosend: Mach dir keine Sorgen, das bedeutet nichts. Du interpretierst zu viel hinein.
- Bagatellisierend: Es sind nur kleine Unsicherheiten. Jede Beziehung hat ihre Unsicherheiten.
Fehlende Aufmerksamkeit:
- Verharmlosend: Ich habe vergessen, dich anzurufen. Das ist doch kein Grund zur Aufregung.
- Bagatellisierend: Es ist nur ein Anruf. Du bist doch nicht allein deswegen.
Vertrauensprobleme:
- Verharmlosend: Du übertreibst. Ein kleiner Flirt bedeutet doch nichts.
- Bagatellisierend: Vertrau mir, das war nicht ernst gemeint. Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.
Verharmlosen oder Bagatellisieren von Problemen kann dazu führen, dass tiefere Anliegen und Bedürfnisse unberücksichtigt bleiben.