Ändern willst du dich nicht, oder kannst du es nicht?
Das Wort Ändern nehmen wir unter Lupe.
Vielleich kennst das oder hast du gehört, gelesen:
- Du sollst dich ändern! Verändere dich, um…
- Du sollst dich akzeptieren, annehmen, so wie du bist…
Was nun, deine Person ändern oder akzeptieren?
Ich finde das irreführend!
Wie findest du das?
Was hat es mit der Aussage „ändern solltest du dich“ auf sich?
Oh Himmel, wie soll ich meine Person ändern?
Womit soll ich anfangen?
Wie kann ich aus mir einen neuen Menschen hinbekommen?
Schwupps, noch nicht angefangen aufgeben, gar nicht mehr an Veränderung denken!
Allein schon beim Lesen „ändern solltest du dich“ spüre ich einen Widerstand in mir.
Ändern solltest du dich? Meine Assoziation:
So wie du bist, bist du nicht in Ordnung, nicht Okay.
Das klingt nach Ablehnung und das tut weh. Kein Wunder, so gelingt keine Veränderung.
Kennst du unzufriedene Paare, die kaum den Versuch aufgeben wollen, ihren Partner / ihre Partnerin zu ändern?
„Mein Partner/meine Partnerin muss sich ändern…”
Du willst gern geliebt werden, so wie du bist, mit deiner Schatten- und Sonnenseite.
Das wollen wir Menschen alle. Stimmt`s?
Was ist nun mit Veränderungen?
Veränderungen gehören zum Leben und sie geschehen fortwährend, ob selbstbestimmt oder fremdbestimmt.
Die Frage ist nur, welche Veränderungen du erreichen willst?
Du willst und kannst nicht, deine Person verändern. Warum?
Laut PSI-Persönlichkeitstheorie von Prof. Dr. Julius Kuhl:
„Erstreaktionen kennzeichnen unseren Persönlichkeitsstil und die Art und Weise, wie wir zuerst auf vertraute oder neue Situationen reagieren.
Erstreaktionen werden zum Teil genetisch bestimmt (zum Beispiel das Temperament) und sind darüber hinaus durch frühe Lern- und Lebenserfahrungen geprägt.
Dieser individuelle Persönlichkeitsstil ändert sich, wenn überhaupt, nur sehr langsam, das heißt durch langfristig angelegte Lern- und Entwicklungsprozesse.“
Außerdem, jeder Mensch hat viele guten Eigenschaften, viele Stärken und Fähigkeiten, die er an sich mag. Du willst bestimmt auch deine Stärken und Fähigkeiten ohne Veränderung beibehalten und weiterentwickeln.
Wohlgemerkt, es geht nicht um Veränderung der gesamten Person, sondern um die Veränderung der Persönlichkeitsteile, die dich / mich / ihn hindern, zum gewünschten Zustand im Leben zu gelangen, wie zum Beispiel:
- Selbstwertgefühl stärken
- Selbstbild korrigieren oder ändern! Das ist für das Selbstwertgefühl entscheidend und bestimmend
- Selbstbestimmung und Selbstwirksamkeit steigern
Die Wortwahl ist für das Unbewusste bestimmend, entscheidend. Der mächtige Lumly 🙂
Was brauchst du für Veränderungen, die du erreichen willst?
Weite Laut PSI-Persönlichkeitstheorie von Prof. Dr. Julius Kuhl:
„Zweitreaktionen sind im Gegenteil zu Erstreaktionen flexibler und daher auch trainierbar, entwickelbar. Die Zweitreaktionen sind vor allem Selbststeuerungsfähigkeiten wie die Selbstkontrolle, Selbstregulation und Fähigkeit, langfristige und schwierige Ziele zu verfolgen (Willensbahnung).
Der wesentliche Unterschied zwischen Erstreaktionen und Zweitreaktionen besteht darin, dass Erstreaktionen stabil sind, während Zweitreaktionen auch in relativ kurzen Zeitfenstern entwickelt oder trainiert werden können.“
Die Kompetenzanalyse eines Klienten zeigt ganz genau, welche Entwicklungsaufgaben vorliegen:
- am allen wichtigsten: Stress und Druck abbauen
- Selbstgespür trainieren
- die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, Selbstmotivierung und Selbstberuhigung steigern
- Aufschieberitis beseitigen und ins Handeln kommen (Willensbahnung)
Kurz zusammengefasst:
Die Ausprägungen von der Kindheit (Erstreaktionen) sind nicht entscheidend für, wie ich sein will, wo ich hin will, sondern die Zweitreaktionen, die Kompetenzen zur Selbststeuerung (zum Selbstmanagement)
Dem Ziel näher gekommen, habe die Veränderungen andere Qualität, haben einen Rahmen und wir können sie Schritt für Schritt ganz gezielt umsetzen.
Die Selbsterkenntnis und das Training der Kompetenzen zum Selbstmanagement sind der Schlüssel zum Glück, zum Erfolg.
Das ist hilfreich zu wissen, welche Kompetenzen (Entwicklungschancen) du trainieren willst und sollst. Das beschleunigt die Veränderungen enorm.
„Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.“ Deutsches Sprichwort
Eine gute Beziehung zu dir selbst ist die Basis für eine glückliche Liebesbeziehung!
Die Partnerschaft bietet eine wunderbare Möglichkeit, dem eigenen Selbst weiterzuentwickeln. Die Partner können ihre Selbstwirksamkeit steigern, individuell für die liebevolle Beziehung zu sich selbst und gemeinsam für die ihr Liebesglück. Die Paare können ihre Gemeinsamkeiten genießen und ihre Verschiedenartigkeiten lieben.
Die unterschiedlichen Lebenserfahrungen der Partner halten die Beziehung lebendig, wenn die Partner den Umgang damit lernen ➡ Selbsterkenntnis + eine Portion gut trainierten Selbstmanagements
Die Folge: Eine beglückte, beflügelte und erfüllende Beziehung voller Leidenschaft und Lebendigkeit. Die Partner wachsen enger zusammen in ihrer Liebesbeziehung.
„In unserer seelischen Stabilität sind wir davon abhängig, uns mit gewissen sozialen Gruppen identifizieren zu können. Wir brauchen anderen, um uns selbst zu erkennen, ohne sie können wir uns nicht erfahren.“ Virginia Satir
Teilen, kommentieren, wenn du magst.
Herzlichst mit besten Wünschen für dich
Soheila
„Wer einem Menschen dazu verhilft, mit seinem innersten Wesen in Kontakt zu kommen, schenkt ihm einen Kompass für das ganze Leben.“ Julius Kuhl
Bilder: Parissa Khosravi Gilvaei und Pixabay