Tut die Seele weh, schüttet das Gehirn Stresshormone aus (Adrenalin, Cortisol).
Da das Gehirn ein selbstorganisiertes System ist, das auf unser Überleben bedacht ist, mobilisiert es im Stressfall unseren Körper und unseren Geist.
Wie mobilisiert das Gehirn den Körper im Stresssituation?
Das Gehirn schüttet Stresshormone aus und versetzt den Körper in Alarmzustand.
Die Stresshormone wirken auf die Körperorgane (Herz, Lunge, Kreislauf, Pupillen…) aus und alle Kräfte werden mobilisiert, um zu reagieren: Kampf, Flucht, Abwehr…
Wir Menschen sind bestrebt, uns ständig weiterzuentwickeln. Bei der Entwicklung sind die seelischen Bedürfnisse zum Großenteil entscheidend.
Im Teil 1 des Artikels „Hat Dein Selbst Stress, schmerzt Dein Körper“ ging es um die enge Verbindung zwischen Seele (Selbst, Unbewusstem, #lumly) und dem Körper (Nervenzellen des Körpers ist umfasst vom Nervensystem). Seele und Körper bedingen sich gegenseitig.
Im Teil 2 geht es um die seelischen Schmerzen.
Was tut der Seele weh?
Unser größter Freund oder Feind ist unsere eigene Denkweise.
„Gehe mit deinen Gedanken um wie mit Gästen, mit deinen Wünschen wie mit Kindern.“ Fernöstliche Weisheit
Versuchen wir uns bewusst zu machen, wie oft wir denken ohne nachzudenken – einfach automatisch. Denn alles, was wir bis jetzt erlebt, erfahren und gelernt haben, im Unbewussten gespeichert ist. Sie funktionieren nun automatisch (erworbene Gewohnheiten).
Wir nennen unsere gesammelten guten und schmerzhaften Lebenserfahrungen metaphorisch „innere Kinder, inneres Team, innere Stimmen, Persönlichkeitsanteile, innere Familie“.
Wir hören am lautesten die Stimmen der inneren bedürftigen (schwachen) Anteile und auch manche kritischen Stimmen in uns, die fortlaufend Kommentare zu allen Geschehnissen abgeben. Vielleicht kommen manche dir bekannt vor:
- Du schaffst es nicht, bist nicht gut genug, nicht perfekt, nicht liebenswert!
- Faul, chaotisch, nichts taugen, nicht ganz ok…
- Nicht fleißig, attraktiv und klug im Vergleich zu X und Y
Diese Worte stechen wie ein scharfes Messer ins Herz.
Die berühmteste bedürftigen inneren Anteile
- Verzweifelte, Pessimistische
- Bestrafte, Misstrauische
- Rückzieher/in, Beleidigte,
- Verlassene, Außenseiter/in, Abhängige
- Einsame, Ungeduldige
- Wütende, Trotzige, Unsichere
- Ja-Sager/in (Brave), Liebesbedürftige
- Minderwertige,
- aufopfernd Helfende (Altruistische),
- Aggressive, Faule,
- Chaotische, Traurige
- Schüchterne,
- Sensible
- Überforderte, Beschämende
- Kritiker/in, Unzufriedene, Perfektionist/in
- Ängstliche, Verletzte, Vorsichtige
- Versager/in, Eifersüchtige
- Grübler/in, Nörgler/in, Sorgende
- Rechthaberische, Unruhiger
- Depressive, Gestresste
- Abgelehnte, Gekränkte
Gedanken vor Weihnachten: Stress?
Du kannst den Stress in dieser Zeit als Chance wahrnehmen und dir selbst auf die Spur kommen.
Frag dich, warum du auf bestimmte Situationen und Menschen so reagierst, wie du es tust.
Du bekommst die Antwort von deinem Unbewussten (gesammelte Erfahrungen mit Bewertungen).
Manche Situationen, Worte und Ereignisse kommen dir vielleicht bekannt vor – wie ein Déjà-vu-Erlebnis. Sie erinnern dich an ähnliche Situationen in der Vergangenheit. Also, sie rütteln die alten Erinnerungen wach.
Voilà, da hast du es: Dein emotionales Erfahrungsgedächtnis (Lumly)
Du nimmst diese Erinnerungen als unbestimmte Emotionen wahr. Und Emotionen/Gefühle steuern dein Verhalten, deine Handlungen.
Wie begegnest du deinen bedürftigen inneren Anteilen?
Mit Empathie und Mitgefühl? Oder mit Mitleid?
Die unliebsamen Persönlichkeitsanteile werden verdrängt (die Schattenseite). Vielleicht willst du mit ihnen nicht zu tun haben, wie ich in früheren Zeiten. Am liebsten weg mit ihnen! Das führt zum Schmerz der Seele.
Du ahnst, wo die Ablehnung dieser Anteile hin führt:
Ein negativer Selbstdialog, ein ablehnendes Selbstgespräch mit den schwachen bedürftigen inneren Anteilen macht krank – seelisch und Körperlich.
Der innere Kritiker ist sehr laut: Wir hören ihm zu und glauben ihm oft 🙁
Seine rechthaberische und ungeschickte Art , wie uns kritisiert, und seine unangenehme Wortwahl
- verringert unser Selbstvertrauen,
- schwächt unser Selbstwertgefühl.
Wenn der innere Kritiker als unser Beschützer nur wüsste wie:
- sein ständiges Kritisieren uns entmutigt
- seine diktatorische und besserwisserische Art großen Schaden anrichtet – von Selbstzweifeln, dem Gefühl der Minderwertigkeit bis zu Depressionen!
Die Macht der Worte, die mächtige Auswirkungen der Worte
Ein Zitat von Sigmund Freud beschreibt die Macht der Worte sehr schon treffend:
„Worte können „Balsam für die Seele“ sein –
und sie können „im Herzen weh“ tun.
Das Wort ein mächtiges Instrument,
es ist das Mittel, durch das wir einander unsere Gefühle kundtun,
der Weg, auf den anderen Einfluss zu nehmen.
Worte können unsagbar wohl tun und fürchterliche Verletzungen zufügen.
Siegmund Freud
Wir erleben uns durch den Körper in der Welt unseres Daseins.
Dieses Erleben löst Emotionen in uns aus, und diese werden durch den Körper ausgedrückt: Mimik, Gestik, Körpersprache.
Es ist sehr hilfreich zu wissen, dass das Unbewusste sehr eng mit dem vegetativem Nervensystem und Körper vernetzt ist.
Das Unbewusste ist zuständig für unwillkürliche Funktionen des Körpers: Kreislauf, Verdauung, Blutdruck und kontrolliert die Muskulatur der Körperorgane. Es reguliert Stoffwechsel, Herzschlag, Atmung, Durchblutung…
Herzens zu empfehlen: Ein lesenswerter Artikel von Maja Storch und Wolfgang Tschacher kannst du herunterladen: Embodiment.pdf" target="_blank
„Geh Du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf Dich.“
„Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben“, sagte der Körper zur Seele.“ Ulrich Schaffer
Wir tun gut daran, unsere negativen und positiven Gefühle und Körpersignale
- bewusst wahrzunehmen, zu verstehen und
- gekonnt zu steuern (Emotionsmanagement / Emotionsregulierung).
Die Rolle der Emotionen für Selbstregulation und Selbststeuerung
Die Persönlichkeitstheorie (Persönlichkeits-System-Interaktionen: PSI) vom Prof. Julius Kuhl beschreibt das Zusammenspiel der vier psychischen Hirnfunktionssysteme und wie die unbewussten Motive (intelligente Bedürfnisse) und Gefühle unsere Handlungen steuern.
Die vier psychische Systeme (auch 4 Makrosysteme genannt) stehen in wechselseitiger Beziehung: Der Informationsaustausch oder Interaktion / Kommunikation zwischen den psychischen Systemen geschieht durch die Affekte. Die Affekte stehen auch in Wechselwirkung zu den psychischen Systemen. Sie bedingen sich gegenseitig. Das führt zu kompetenter Selbststeuerung / Selbstmanagement.
Kompetenzen zur Affektregulation
Nur mit Fähigkeiten zur Emotionsregulation oder Affektregulation ist es möglich, zwischen den vier psychischen Systemen zu wechseln:
- Schmerzen der Misserfolge (die Frustration) aushalten => erfolgreiche Integration der schmerzhaften Erfahrung (OES) in das Selbst (EG). #lumly kann nur so neues lernen und durch neue Erfahrungen wachsen ➡ Selbstbahnung/Selbstwachstum
- Nach der 1. Phase „Aushalten“ ist die 2. Phase „Herabregulierung“ der negativen Gefühle. Wir registrieren, würdigen und beeinflussen sie => Selbstberuhigung.
- Nun können wir positive Gefühle wie Begeisterung und Freude wiederherstellen => Selbstmotivierung ➡ Willensbahnung IG + IVS: Willenskraft und Energie zur Handlung und Zielerreichung
„Emotionen sind kein Luxus, sondern ein komplexes Hilfsmittel im Daseinskampf.“ Antonio R. Damasio
4 einfache Tipps, wie du deine Emotionen regulieren kannst
Tipp Nr. 1: inne halten, tief durchatmen – 3-5 mal! So kommst du mit deinen inneren Kindern in Kontakt und kann deine Gefühle besser wahrnehmen und würdigen. Du wirst deine Körpersignal wertschätzen lernen, da sie dich über inneren Zustand informieren wollen.
Tipp Nr. 2: Schließe Freundschaft mit deinen bedürftigen inneren Anteilen. Gehe liebevoller und wirksamer mit ihnen um. Das ist = Selbstakzeptanz /Selbstliebe
Tipp Nr. 3: Halte die Unzufriedenheit und Schmerz der bedürftigen inneren Anteile aus. So steigerst du deine Frustrationstoleranz.
Tipp Nr. 4: Denke daran, alles ist in Bewegung, NICHTS bleibt so wie es ist. Sei bereit und offen fürs neue Lernen! So setzt du Veränderungen selbstbestimmt in Gang setzen. Nur so ist Persönlichkeitsentwicklung, persönliches Wachstum möglich.
Hast du die vier Tipps umgesetzt, hast du das Fundament einer glücklichen Beziehung zu dir selbst und zu deinem Partner / zu deiner Partnerin gebaut.
So wie du für dein seelisches und körperliches Wohlbefinden sorgst, sorgst du auch für eine glückliche Beziehung.
Selbstfürsorge der Partner in der Beziehung dient ihrer Liebesbeziehung.
Was meinst du? Welche Erfahrungen hast du?
Schreib gerne in den Kommentar!
Herzlichst mit besten Wünschen für dich
Soheila
„Wer einem Menschen dazu verhilft, mit seinem innersten Wesen in Kontakt zu kommen, schenkt ihm einen Kompass für das ganze Leben.“ Julius Kuhl
PS 1: Hast du dir dein Geschenk heruntergeladen?
Wie du mit diesen 7 goldenen Regeln eine glückliche Beziehung führst!.PDF
PS 2: Schmerz-Geschichte eines lieben Bekannten, die du herunterladen kannst:
Der Schmerz_Heinz.PDF
Der innere Kritiker gehört zu mir – Selbstbewusstsein – Teil 1