Lebenszufriedenheit und psychische Gesundheit: Eine unzertrennliche Verbindung
Unsere Lebenszufriedenheit hängt untrennbar von unserer psychischen Gesundheit ab.
Die Welt heute ist von ständige Veränderungen geprägt.
Es wird immer wichtiger, uns aktiv um unsere mentale Gesundheit zu kümmern, um ein erfülltes Leben führen zu können.
Der technologische Fortschritt und die ständigen Veränderungen in der Arbeitswelt prägen zunehmend unsere Lebensweise. Während diese Veränderungen neue Chancen und Möglichkeiten eröffnen, bringen sie auch Herausforderungen mit sich, die unsere psychische Gesundheit beeinflussen können.
Die rasante Entwicklung von Technologien transformiert nicht nur die Art und Weise, wie wir arbeiten, sondern auch die Art und Weise, wie wir leben.
Der schnelle Wandel in der Technologie kann Unsicherheit und Stress verursachen. Der Druck, sich kontinuierlich weiterzubilden und mit den neuesten Technologien Schritt zu halten, kann belastend sein und zu Gefühlen der Überforderung führen.
Von uns wird immer mehr abverlangt: Lernfähigkeit, Flexibilität, Kreativität und viele anderen persönlichen Kompetenzen.
Nun ist die Frage, was du in deinem Leben für deine Lebenszufriedenheit und psychische Gesundheit tun kannst???
Eins kannst du sicher sein: Du kannst die äußeren Bedingungen und gesellschaftlichen Gegebenheiten alleine nicht beeinflussen und sie ändern.
Mit Sicherheit kannst kannst du in deinem Leben etwas Gutes bewirken. Sorge für deine körperliche und psychische Gesundheit und du gelangst zur inneren Lebenszufriedenheit.
Nun stellt sich die Frage:
Was kannst du konkret in deinem Leben tun, um deine Lebenszufriedenheit und psychische Gesundheit zu fördern?
Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass wir die äußeren Bedingungen und gesellschaftlichen Gegebenheiten nicht alleine und direkt beeinflussen können.
Doch trotz dieser Einschränkungen gibt es einen Bereich, den wir aktiv gestalten können: unser eigenes Leben.
Kümmern wir uns um unsere körperliche und psychische Gesundheit, können wir einen bedeutenden Einfluss auf unsere innere Lebenszufriedenheit nehmen. Dies umfasst eine Vielzahl von Maßnahmen:
Diese 3 Tipps und Übungen können dir helfen,
Tipp Nr. 1: Sport und gesunde Ernährung
Sorge für ausgewogene Ernährung und regemäßige Körperbewegung! Finde heraus, welche Formen von körperlicher Aktivität dir guttun – sei es Tai Chi? Qigong oder Yoga.
Im Internet, insbesondere auf Plattformen wie Google und YouTube, findest du kostenlose Ressourcen und Tipps, um dich über gesunde Ernährung und verschiedene Übungen zu informieren.
Tipp Nr. 2: das Wissen
Es ist äußerst hilfreich, das Funktionieren der psychischen Bewertungssysteme des Gehirns zu verstehen. Das Gehirn ist ein faszinierendes und komplexes Wunderwerk!
Für eine Steigerung der Lebenszufriedenheit ist es besonders nützlich, die Funktionen der beiden psychischen Bewertungssysteme des Gehirns kennenzulernen.
Wir haben Einfluss auf unser Gehirn. Wir können unser Gehirn sozusagen tricksen (täuschen).
Hier ein Beispiel: Wenn ich mich gerade nicht gut fühle (in einer misslichen Lage), halte ich für 2 Minuten einen Stift zwischen meine Zähne. Das Ergebnis: Dopamin und Energie werden freigesetzt, was zu besserer Stimmung führt!
Das Verständnis der Funktionsweisen der psychischen Bewertungssysteme des Gehirns hat mir persönlich sehr geholfen. Es ermöglicht uns, zu verstehen, wie Verstand und Emotionen unterschiedlich arbeiten. Dadurch können wir uns selbst und unser Verhalten besser verstehen und nachvollziehen, warum wir auf bestimmte Weise reagieren.
„Der Anteil des Unbewussten in unseren Handlungen ist ungeheuer und der Anteil der Vernunft sehr klein.“ Gustav Le Bon
Arbeiten Bewusstsein und Unbewusstes gut zusammen?
„Kluge Entscheidungen sind die, bei denen Kopf und Bauch, Verstand und Gefühl koordiniert sind.“ Maja Storch
Die koordinierte Zusammenarbeit von Denken (Bewusstsein, Verstand) und Fühlen (Unbewusstes, auch bekannt als emotionales Erfahrungsgedächtnis) ist entscheidend für unsere Lebenszufriedenheit und psychische Gesundheit.
Das Bewusstsein und das Unbewusste bilden zwei wichtige Aspekte unseres geistigen Funktionierens. Das Bewusstsein, auch bekannt als Verstand, ermöglicht es uns, bewusste Entscheidungen zu treffen, logisch zu denken und komplexe Probleme zu lösen. Es ist der Teil unseres Geistes, der uns bewusst ist und den wir aktiv steuern können. Das Bewertungssystem der linken Gehirnhälfte, das für Verstand und logisches Denken zuständig ist, spielt eine wesentliche Rolle in diesem Prozess. Es umfasst Planung, strategische Überlegungen und die Bildung langfristiger Ziele.
Dem Verstand wurde lange Zeit eine größere Bedeutung beigemessen, was auf die gesellschaftliche und elterliche Erziehung zurückzuführen ist. Seine hohe Stellung verdankt er der Betonung von logischem Denken und Rationalität in vielen Aspekten des Lebens.
Das Unbewusste, andererseits, beinhaltet unsere tief verwurzelten Emotionen, Instinkte und Erfahrungen, die oft außerhalb unserer bewussten Wahrnehmung liegen. Es beeinflusst unsere Entscheidungen und Verhaltensweisen auf subtilere, oft unbewusste Weise.
Eine effektive Zusammenarbeit zwischen Bewusstsein und Unbewusstem bedeutet, dass wir sowohl unsere rationalen Überlegungen als auch unsere emotionalen Reaktionen berücksichtigen, wenn wir Entscheidungen treffen und mit Herausforderungen umgehen.
Hören wir sowohl auf unseren Verstand als auch auf unser Gefühl, können wir ganzheitlichere Entscheidungen treffen und ein tieferes Verständnis für uns selbst und unsere Bedürfnisse entwickeln.
Die Fähigkeit, Kopf und Bauch zu synchronisieren, ist ein Schlüssel zur Förderung unserer Lebenszufriedenheit und psychischen Gesundheit. Durch eine bewusste Integration von Denken und Fühlen können wir ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben führen.
Die Unterdrückung von Gefühlen: Eine weitverbreitete Praxis
Viele von uns haben gelernt, ihre Gefühle – sowohl positive als auch negative – zu unterdrücken.
Gelernt, Emotionen zurückzuhalten und rational zu handeln:
- „Sei vernünftig!“; „Denk scharf nach!“
- „Denk an deine Zukunft!“
- „Was soll aus Dir werden?“; „Werde Erwachsene!“
- „Sei nicht so naiv und kindisch!“, „Lach nicht so laut!“
- „Benimm Dich!“; „Ein Junge weint nicht!“
Die Vorstellung, dass Emotionen ein Hindernis für rationale Entscheidungen darstellen könnten, ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet.
Ebenso werden oft Erwartungen an uns herangetragen wie
- Was soll aus Dir werden? Und
- Werde erwachsen!
Diese implizieren, dass erwachsenes Verhalten frei von emotionaler Ausdrucksweise sein sollte.
Besonders bei Kindern werden oft Aussagen gemacht wie
- Sei nicht so naiv und kindisch! Oder
- Ein Junge weint nicht!
Diese zielen darauf ab, bestimmte Emotionen als unangemessen oder schwach zu kennzeichnen.
Solche Sätze und Erwartungen können dazu führen, dass wir uns schämen oder uns unwohl fühlen, wenn wir unsere Emotionen offen zeigen oder ausdrücken möchten.
Die Unterdrückung von Gefühlen kann jedoch langfristig zu einem Gefühl der Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit führen.
Das Bewertungssystem der rechten Gehirnhälfte: Das Unbewusste
Das Unbewusste, auch bekannt als emotionales Erfahrungsgedächtnis, ist zuständig für das Steuern, Koordinieren und Handeln aus dem Überblick.
Das Unbewusste kann als der Sitz unserer gesammelten Lebenserfahrung, Bedürfnisse, Werte, Haltungen und Gefühle betrachtet werden. Ich nenne es gerne Lumly 🙂 – eine Metapher, die die Lebendigkeit und Tiefe dieses Aspekts unseres Geistes widerspiegelt.
Lumly ist in der Lage, Informationen auf einer intuitiven und emotionalen Ebene zu verarbeiten und uns dabei zu helfen, Situationen aus einem umfassenderen Blickwinkel zu betrachten.
Der Körper ist der Sitz des Unbewussten. Oder: Lumly ist im Körper zuhause.
Lumly beeinflusst unsere Entscheidungen und Handlungen auf eine Weise, die oft unbewusst ist, aber dennoch von großer Bedeutung für unser Wohlbefinden und unsere Lebenszufriedenheit.
Eine effektive Zusammenarbeit zwischen dem Bewertungssystem der linken Gehirnhälfte (dem Verstand) und Lumly (dem Unbewussten) ist entscheidend für eine ganzheitliche und ausgewogene geistige Funktion.
Die Macht des Unbewussten
Das Unbewusste ist evolutionär älter als der Verstand und agiert auch viel stärker und schneller, mit Reaktionszeiten von nur 200-400 Millisekunden.
Es bestimmt unsere Verhaltensweisen in Bruchteil von Sekunden und zeigt die Macht der Gewohnheiten auf. Der Verstand hingegen, mit seiner begrenzten Kapazität kann nicht mit dieser Geschwindigkeit mithalten.
Ein schönes Zitat von Lutz Jäncke, einem renommierten Gehirnwissenschaftler, betont die Rolle des Unbewussten bei allem, was wir tun:
„Gefühle sind Steuermänner des menschlichen Daseins!“ Lutz Jäncke
Diese Aussage verdeutlicht die entscheidende Bedeutung unserer Emotionen und unbewussten Prozesse für unser tägliches Handeln und unsere Entscheidungsfindung.
Für kluge Entscheidungen und richtige Handlungen ist es von entscheidender Bedeutung, wie viele Lebenserfahrungen mit welchen Bewertungen das limbische System (das Unbewusste) gesammelt und abgespeichert hat.
Unsere vergangenen Erfahrungen und Erinnerungen bilden die Grundlage für unsere unbewussten Reaktionen und beeinflussen maßgeblich unsere gegenwärtigen Handlungen und Entscheidungen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass das Unbewusste, das den Großteil des Gehirns ausmacht (95%), lange Zeit vernachlässigt wurde, während dem Denken und dem Verstand (5% des Gehirns) oft eine überproportionale Bedeutung zugeschrieben wurde. Diese “Diktatur des Verstandes” oder des Denkens wurde zunehmend hinterfragt, da immer deutlicher wird, wie stark das Unbewusste unser Verhalten und unsere Entscheidungen beeinflusst.
„Alles, was zählt, ist die Intuition. Der intuitive Geist ist ein Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“ Albert Einstein
Exkurs: Abwehrmechanismen und ihre Wirkungen
Verdrängung und Unterdrückung von Gefühlen können nicht nur unsere psychische Gesundheit beeinträchtigen, sondern auch unser Leben verkürzen. Neue Erkenntnisse aus der Persönlichkeitspsychologie und Neurowissenschaften zeigen, dass der Einsatz von Abwehrmechanismen ernsthafte Auswirkungen auf unser Wohlbefinden haben kann.
Abwehrmechanismen sind psychologische Strategien, die wir verwenden, um unangenehme oder belastende Emotionen, Gedanken oder Erinnerungen zu vermeiden oder zu reduzieren. Zu diesen Mechanismen gehören Verdrängung, Unterdrückung, Rationalisierung, Projektion und viele andere.
Obwohl diese Mechanismen kurzfristig dazu beitragen können, uns vor emotionaler Belastung zu schützen, können sie langfristig negative Folgen haben.
Die Verdrängung oder Unterdrückung von Gefühlen
kann zu chronischem Stress, Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Störungen führen. Darüber hinaus haben Studien gezeigt, dass chronischer Stress und psychische Belastungen das Risiko für körperliche Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Diabetes und sogar Krebs erhöhen können.
Setzen wir uns bewusst mit unseren Gefühlen auseinander und erlenen gesunde Bewältigungsstrategien, können wir einen besseren Umgang mit belastenden Emotionen finden. Dies kann das Sprechen mit einem Therapeuten, das Praktizieren von Achtsamkeit oder das Ausüben von Entspannungstechniken umfassen.
Erlauben wir uns, unsere Gefühle anzunehmen und zu verarbeiten, können wir unser emotionales Wohlbefinden stärken und mögliche negative Auswirkungen von Abwehrmechanismen vermeiden.
Tipp Nr. 3: Erkenne dich SELBST, erkenne deine wahre Größe
Du bist immer und überall mit dir selbst – egal wo, in welcher Situation, mit wem, sei es beruflich oder privat, in Liebesbeziehungen oder anderen Beziehungen.
Aber wer ist dieses Selbst?
Das Selbst ist ein System im intelligenten Unbewussten, wie es von Professor Julius Kuhl beschrieben wird, und es entsteht aus unseren persönlich relevanten autobiografischen Erfahrungen.
Das Selbst ist verantwortlich für die Entstehung und Verarbeitung von Gefühlen und Emotionen, die unser Verhalten bestimmen. Es kommuniziert mit uns durch Körpergefühle, die uns wichtige Informationen über unsere inneren Zustände geben.
Eine wichtige Übung ist es, sich selbst zu beobachten und zu erkennen, in welchen Situationen wir mit welchen Gefühlen reagieren – oft spontane Reaktionen, die aus dem Unbewussten herauskommen.
Beobachten wir uns selbst und verstehen unsere emotionalen Reaktionen besser, können wir dann ein tieferes Verständnis für unser Selbst entwickeln und bewusster handeln.
Arbeitsblätter zur Selbstreflexion: Sieben PsychoGyms-Arbeitsblätter
Du kannst hier Arbeitsblätter herunterladen, die dir bei der Selbstreflexion und Zielfindung helfen können.
Diese Arbeitsblätter ermöglichen es dir, deine aktuellen Bedürfnisse zu erkennen und daraus Ziele zu entwickeln, die du dann auch erreichen kannst. Sie bieten strukturierte Anleitungen und Übungen, um dir bei der Selbstreflexion und persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.
Du kannst die Arbeitsblätter nutzen, um deine Gedanken zu ordnen, deine Ziele zu konkretisieren und einen Plan zu entwickeln, wie du sie erreichen kannst.
5 extra Tipps und Ideen für mehr Gelassenheit und Lebenszufriedenheit:
Tipp Nr. 1a: Atem ist Leben -> leben wir bewusst
Bewusstes und achtsames Atmen schenkt uns Gelassenheit und dadurch mehr innere Zufriedenheit und bessere Lebensqualität.
Durch konzentriertes und bewusstes Atmen können wir unsere Gefühle und Körpersignale besser wahrnehmen. Wir entwickeln ein waches Bewusstsein für unsere eigene Person. Vielleicht erkennen wir beim bewussten Atmen bestimmte Blockaden: Was denken wir gerade und wie fühlen wir uns? Dies fördert unsere Selbstwahrnehmung und unser Selbstbewusstsein.
Tipp Nr. 2a: Körper
Nutze deinen Körper als eine wichtige Ressource. Durch Körperhaltung und Bewegung können wir unsere Stimmung und Gefühle beeinflussen.
Tipp Nr. 3a: Perspektive
Höre auf deine Bauchgefühle, nimm sie wahr und gehe achtsam damit um. Das Führen eines Tagebuchs kann helfen. Reflektiere über deinen Tag: Was lief gut und was nicht, und vor allem, warum? Welche Dinge machen dich dankbar?
Tipp Nr. 4a: Selbstliebe
Praktiziere Selbstliebe: Sei dir selbst ein guter Freund oder eine gute Freundin, eine gute einfühlsame Führungskraft für dein inneres Team (deine inneren Kinder)! Das trägt maßgeblich zu deiner persönlichen Weiterentwicklung bei.
Tipp Nr. 5a: Bestätigung und Anerkennung:
Gönne dir selbst etwas Gutes und bemühe dich um ein tieferes Verständnis für dein wahres Selbst. Oftmals ist das Bild, das die meisten Menschen von sich haben, nur ein Teil des Bildes.
Lebenszufriedenheit ist bei Menschen…
… gegeben, die sich selbst kennen und ihre Berufs- und Lebensplanung im Einklang mit ihrer gesamten Person bringen können.
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Herzliche und zufriedene Grüße,
Soheila
PS: Möchtest du dir eine schnelle und präzise Selbsterkenntnis verschaffen und herausfinden, welche inneren Motive dich antreiben?
Hallo Soheila, ich freue mich, dich zufällig entdeckt zu haben! Wir haben viel gemeinsam in unserer Arbeitsweise und ich freue mich, wenn wir uns auch in “real life” mal begegnen! Nadja
Hallo Nadja,
schön, dass Du hierher gefunden hast:-) und danke Dir für Deine Worte!
Ich freue mich ebenso, Dich persönlich kennenzulernen und mich mit Dir auszutauschen.
Herzlichst
Soheila